Was ist Lizenzanalogie? Grundlagen, Anwendung und Bedeutung im Markenrecht
Die Lizenzanalogie ist ein zentrales Berechnungsmodell im gewerblichen Rechtsschutz, wenn Marken, Urheberrechte oder andere Schutzrechte ohne Erlaubnis genutzt wurden. Im Folgenden erfahren Sie, was sich hinter der Lizenzanalogie verbirgt, wie sie funktioniert, warum sie für Unternehmen wichtig ist und welche Rolle professionelle Markenverwaltung – etwa mit dem Markenschlüssel® von Strongmark Legal – dabei spielt.
Was bedeutet Lizenzanalogie konkret?
Unter der Lizenzanalogie versteht man ein rechtliches Berechnungsmodell für Schadensersatz, wenn ein Schutzrecht – etwa eine Marke – ohne Zustimmung genutzt wird. Der Verletzer hat keine Lizenz vereinbart, nutzt die Marke aber dennoch. Der Rechteinhaber kann dann so gestellt werden, als hätte er eine Lizenz erteilt und dafür eine Vergütung erhalten.
Juristisch wird gefragt: Welche angemessene Lizenzgebühr wäre zwischen einem vernünftigen Lizenzgeber und Lizenznehmer vereinbart worden, wenn beide die Nutzung im Voraus rechtskonform geregelt hätten?
Diese fiktive Lizenzgebühr bildet dann die Grundlage des Schadensersatzes.
In welchem Rechtsrahmen spielt die Lizenzanalogie eine Rolle?
Die Lizenzanalogie kommt vor allem in diesen Bereichen zum Einsatz:
- Markenrecht – unberechtigte Nutzung von Marken, Logos, Kennzeichen
- Urheberrecht – Verwendung von Bildern, Texten, Software, Designs ohne Lizenz
- Design- und Patentrecht – Nutzung geschützter Formen oder technischer Erfindungen
Im Markenrecht ist sie besonders praxisrelevant: Unternehmen investieren viel in die Entwicklung, Positionierung und Verteidigung ihrer Marken. Bei einer Markenverletzung kann die Lizenzanalogie ein effizientes und oft realistisches Mittel sein, um den Schaden zu beziffern.
Wie wird Schadensersatz nach Lizenzanalogie berechnet?
Die Berechnung erfolgt nicht „aus dem Bauch heraus“, sondern anhand von Kriterien, die auch für echte Lizenzverträge gelten würden:
- Bekanntheit und Wert der Marke (z.B. Nischenmarke vs. bekannte Marke)
- Branche und Marktumfeld
- Art und Dauer der Nutzung (online/offline, national/international, Kampagnenumfang)
- Umsatzvolumen und Reichweite der Nutzung
- Bestehende Lizenzsätze des Rechteinhabers oder branchenübliche Vergütungen
Die Rechtsprechung greift bei der Bemessung häufig auf vergleichbare Lizenzverträge oder branchenübliche Tarife zurück. Unternehmen, die ihre Marken professionell managen, verfügen hier über einen Vorteil: Klare Dokumentation von Lizenzmodellen, Kategorien und Nutzungsumfängen erleichtert die Argumentation.
Warum ist die Lizenzanalogie für Unternehmen so wichtig?
Für Unternehmen erfüllt die Lizenzanalogie mehrere Funktionen:
- Finanzieller Ausgleich – Nutzung der Marke wird nicht „gratis“ hingenommen.
- Präventionswirkung – klare Schadensersatzansprüche schrecken potenzielle Verletzer ab.
- Planbarkeit – auf Basis von Lizenzmodellen lassen sich Risiken und Streitwerte realistischer einschätzen.
Insbesondere wer systematisch Markenportfolios aufbaut und pflegt, kann im Verletzungsfall schneller und präziser reagieren – sowohl außergerichtlich als auch vor Gericht.
Lizenzanalogie, entgangener Gewinn oder Herausgabe des Verletzergewinns?
Im Markenrecht hat der Rechteinhaber häufig mehrere Möglichkeiten, seinen Schaden zu berechnen. Drei Modelle sind in der Praxis besonders wichtig:
- Lizenzanalogie
- Konkreter entgangener Gewinn
- Herausgabe des Verletzergewinns
Jedes Modell hat eigene Stärken und Herausforderungen.
Vergleich der Schadensberechnungsmodelle im Markenrecht
Gegenüberstellung der wichtigsten Ansätze:
Modell: Lizenzanalogie
Ansatz: Fiktive angemessene Lizenzgebühr
Vorteil: Praxisnah, oft gut begründbar, benötigt keine vollständige Offenlegung aller Zahlen des Verletzers
Nachteil: Erfordert belastbare Vergleichswerte oder branchenübliche Sätze
Modell: Konkreter entgangener Gewinn
Ansatz: Was hätte der Rechteinhaber verdient, wenn es keine Verletzung gegeben hätte?
Vorteil: Kann zu hohen Beträgen führen, wenn Umsatzverlagerung nachweisbar ist
Nachteil: Hohe Darlegungs- und Beweislast, oft komplex und streitanfällig
Modell: Herausgabe des Verletzergewinns
Ansatz: Gewinn, den der Verletzer durch die Markenverletzung erzielt hat
Vorteil: Starke Abschreckungswirkung, kann wirtschaftlich schmerzhaft für Verletzer sein
Nachteil: Erfordert detaillierte Einblicke in die Bücher des Verletzers, oft umkämpft
Die Lizenzanalogie ist in vielen Fällen ein pragmatischer Mittelweg, weil sie auf anerkannten Bewertungsmaßstäben und typischen Lizenzstrukturen aufbaut.
Professionelles Markenmanagement als Grundlage für die Lizenzanalogie
Um Schäden nach Lizenzanalogie überzeugend zu begründen, ist ein strukturiertes Markenmanagement entscheidend. Hier setzt der Markenschlüssel® von Strongmark Legal an.
Was ist der Markenschlüssel® von Strongmark Legal?
Mit dem Markenschlüssel® bietet Strongmark Legal ein individuell angepasstes Konzept für das juristische Markenmanagement. Dazu gehören insbesondere:
- Erarbeitung geeigneter Markenkategorien und Markencluster
- Verwaltung nationaler und internationaler Markenregistrierungen
- Überwachung von Markenkollisionen, Fristen und Gebühren
- Regelmäßige Statusübersichten zu Schutzrechten und laufenden Verfahren
- EDV-gestützte Schutzrechtsverwaltung zur sicheren, kosteneffizienten Steuerung
Eine sauber dokumentierte und kategorisierte Markenlandschaft erleichtert nicht nur die strategische Arbeit, sondern liefert im Streitfall wertvolle Anhaltspunkte, um eine angemessene Lizenzgebühr – und damit den Schaden nach Lizenzanalogie – fundiert zu bemessen.
Strongmark Legal und Kanzlei Sprenger: Spezialisierter Partner im Markenrecht
Hinter Strongmark Legal steht die Fachanwaltskanzlei Sprenger mit Sitz in der Kurfürstenwall 19, 45657 Recklinghausen. Unter der Leitung von Rechtsanwalt Dominik Sprenger betreut ein spezialisiertes Team aus Fachanwälten und wissenschaftlichen Mitarbeitern Unternehmen im Markenrecht.
Die Kanzlei bietet:
- Strategische Markenregistrierung und -entwicklung
- Internationale Markenschutzstrategien
- Wettbewerbsüberwachung und Kollisionskontrolle
- Verteidigung gegen Markenverletzungen, inkl. Geltendmachung von Schadensersatz nach Lizenzanalogie
- Schutzrechts-Management für große Unternehmen sowie individuelle Leistungspakete für KMU und Freiberufler
Zu den Referenzen zählen unter anderem The Family Butchers Germany GmbH, The Plantly Butchers GmbH, Gute Botschafter GmbH, Kemper GmbH, alfavet Tierarzneimittel GmbH, H&R Spezialfedern GmbH & Co. KG, Prinz Studio Franchise, Niederrheinische Formenfabrik Janssen GmbH, Hochschule Düsseldorf, Cologne Intelligence GmbH und Plus X Award.
Lizenzanalogie als Teil eines ganzheitlichen Markenschutzes
Die Lizenzanalogie ist kein isoliertes Instrument, sondern Teil eines kontinuierlichen Markenprozesses. Markenrecht ist dynamisch: Marken werden aufgebaut, erweitert, internationalisiert, lizenziert und im Konfliktfall verteidigt. Eine klare Markenstrategie mit strukturiertem Portfolio-Management – wie dem Markenschlüssel® – schafft die Grundlage, um im Verletzungsfall zügig und überzeugend zu handeln.
Wer seine Markenwerte kennt, dokumentiert und strategisch einsetzt, kann die Lizenzanalogie zielgerichtet nutzen, statt im Streitfall auf Schätzungen angewiesen zu sein.
Abschließende Einordnung und praktische Relevanz der Lizenzanalogie
Die Lizenzanalogie beantwortet die Frage, was eine rechtmäßige Nutzung einer Marke gekostet hätte – und übersetzt dies in durchsetzbaren Schadensersatz. Für Unternehmen ist sie umso wirkungsvoller, je professioneller Marken aufgebaut, kategorisiert und überwacht werden. Ein strukturiertes Markenmanagement wie der Markenschlüssel® von Strongmark Legal schafft hier eine belastbare Basis, um Markenwerte zu sichern und Verletzungen wirtschaftlich konsequent zu adressieren.
Kontakt zu Strongmark Legal / Kanzlei Sprenger
Adresse: Kurfürstenwall 19, 45657 Recklinghausen
Telefon: +49(0)2361 90855 0
Fax: +49(0)2361 90855 11
E-Mail: info@kanzlei-sprenger.de
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 17 Uhr
Webseite: https://strongmark.legal/
